Die Qualität der Ausbildung zum Osteopathen ist sehr unterschiedlich.

 

Während sich die Osteopathie seit 1874 in den USA zu einem Beruf entwickelt hat, in dem die Osteopathen als D.O. (Doctor of Osteopathy) den Schulmedizinern als M.D. (Medical Doctor) gleichgestellt sind, haben in Europa bisher nur wenige Länder den Osteopathen gesetzlich anerkannt. Der Bachelor of Science (B.Sc.) und der Master of Science (M.Sc.) sind die ersten geschützten akademischen Grade und können in Europa nur an einigen auserwählten Universitäten erworben werden. 

Hierzu bildet sich meist eine Kooperation der ausbildenden osteopathischen Schule mit einer etablierten Universität, welche die Rahmenbedingungen für die zu absolvierenden Examen vorgibt und diese mit einer Kommission kontrolliert. Zur Erlangung der akademischen Titel muss ein sechsjähriges Studium absolviert werden. Als approbierter Arzt, Heilpraktiker oder staatlich anerkannter Physiotherapeut kann dies berufsbegleitend erfolgen, ansonsten handelt es sich nach dem Abitur um ein Studium in Vollzeit, analog einem Medizinstudium.

Am Ende des Studiums steht nach zahlreichen schriftlichen, mündlichen und praktischen Zwischenprüfungen sowie diversen klinischen Praktika eine Abschlussprüfung. Nach den ersten vier Studienjahren muss innerhalb eines halben Jahres eine akademische Bachelor Studienarbeit geschrieben werden, die nach Akzeptanz durch die zuständige universitäre Kommission auf einem internationalen Osteopathiekongress verteidigt werden muss. Erst jetzt darf man den Titel B.Sc. of Osteopathy tragen. Daraufhin folgt ein weiteres Studienjahr und das Erstellen der Masterarbeit im letzten halben Jahr. Nach dem Bologna Abkommen haben nun die meisten Master of Science Studenten genügend Credit Points (abhängig von der zuständigen Universität), um im Anschluss die Möglichkeit zur Promotion zu haben.